Die Hebamme - mehr als eine Geburtshelferin

Vor der Geburt meines ersten Kindes war ich mir sicher, dass mein Mann mein wichtigster Geburtshelfer sein würde. Wer sonst kennt meine Wünsche, ist mein „Anwalt“ in der Notsituation, wem sonst könnte ich so vertrauen? Damals ahnte ich nicht, dass es die Geburtshebamme sein würde, die mir Mut machte. „Ich bleibe bis zur Geburt bei dir, ich gehe nicht weg und wir schaffen das zusammen!“ Diese Worte von ihr prägten sich wohl für immer bei mir ein.

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Ich war immer eine leidenschaftliche Still-Mama. Doch bei meinem dritten Baby hatten wir Startschwierigkeiten und ich litt unter furchtbaren, unerträglichen Schmerzen in der Brust. Das Stillen wurde zur Belastungsprobe für mich.

„Du bist eine gute Mama, auch wenn du ihr die Flasche gibst, sei nicht so streng zu dir.“, sagte meine Hebamme zu mir und nahm dadurch so viel Druck.

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Unser Baby trank schlecht, schlief sehr viel, wurde immer dünner und schwächer. „Wir machen uns Sorgen, irgendetwas stimmt nicht.“, waren meine Worte zu meiner Hebamme. In der halben Nacht kam sie gefahren, war für uns da und stand uns mit gutem Rat zur Seite.

 

Eine Hebamme ist so viel mehr, als eine Geburtshelferin. Sie ist Beraterin, Fürsorgerin, sie streichelt unsere Seele, findet aber auch mal ernste und deutliche Worte. Wir vertrauen ihr das Wichtigste an, was wir so viele Monate getragen und behütet haben. In einer Zeit bestimmt durch Vorfreude auf das neue Leben, Unsicherheit, Hilflosigkeit, in manchen Momenten auch Angst, ist die Hebamme an unserer Seite und unterstützt uns Frauen - Tag und Nacht.

 

Ich bin dankbar für diesen Beruf und all die tollen Personen, die ihn zu ihrer Berufung gemacht haben.