Familienbettliebe - Folgt Eurem Herzen!

Mit seinen Liebsten aufzuwachen, jeder in seinem eigenen Bett, aber doch bequem und erholsam zu schlafen, im großen Familienbett mit den Kindern zu kuscheln, toben, erzählen, gemeinsam den Tag zu planen, ist für manche Eltern nur ein Traum. So individuell wie Familien und ihre Lebensweise sein können, ist auch die Schlafsituation in der sich viele Eltern befinden. Besonders die kleinen Kinder können nur schwer ohne die Eltern ein- bzw. durchschlafen, suchen nachts die Nähe zu ihnen und kommen in das Doppelbett geklettert, Elternteile schlafen auf dem Boden neben den Kinderbetten oder stehen unzählige Male auf während der Nacht. Schlafsituationen, die die Nächte unterbrechen und besonders für die Erwachsenen energieraubend sein können.    

In den letzten Jahren ziehen daher immer mehr Familien das Gemeinsamschlafen in Erwägung oder haben es bereits bewusst eingeführt. Es entwickelt sich ein Trend zu mehr Ursprünglichkeit, dessen positive Auswirkungen bereits die Wissenschaft in Studien bestätigte und der nicht neu ist. Denn bis Anfang des 20. Jahrhunderts haben Familien in Deutschland in einem Bett geschlafen. 

Schlafen, wie es die Natur vorgesehen hat.

Die WHO ermutigt seit 2008 zum Co-Sleeping, denn das Schlafen im Familienbett beugt laut Studien dem Überhitzen des Säuglings und Atemstillständen vor. Die Geräusche beim Luft holen der Eltern animieren den Säugling zum Atmen, das Baby fällt zudem in weniger Tiefschlafphasen, welche für den Plötzlichen Kindstod (SIDS) gefährlich sein können. Somit vermindert das Schlafen der Familie in einem Bett die Gefahr des Plötzlichen Kindstods.

Das Baby nächtigt im Familienbett  am besten im Schlafsack neben der Mutter oder im Baby-Beistellbett, welches mit dem Familienbett verbunden ist. Als stillende Mutter wirst Du begeistert sein vom Gemeinsamschlafen. Kommt der Hunger auf, fütterst Du dein Baby stressfrei direkt im Bett und nach kurzer Zeit können Mutter und Kind weiterschlafen. Eine Studie der britischen Durham Universität bestätigte die positiven Auswirkungen des Gemeinsamschlafen auf die stillende Mutter und ihr Kind. Die stillende Mutter wendet sich beim Co-Sleeping automatisch dem Säugling zu. Sie bildet eine mütterliche Schutzkammer, die dem Säugling Geborgenheit vermittelt. Zudem nimmt sie in dieser Schlafposition die Temperatur und Atemgeräusche wahr und kann bei Abweichungen sofort reagieren. Für das Baby und auch für Kleinkinder übermittelt der natürliche Atemfluss der Eltern Sicherheit.  

Babys und Kleinkinder haben im Schlaf kein Raumgefühl, weswegen sie evolutionär bedingt besonders nachts die Nähe der Eltern suchen. Im Familienbett wird dieses starke Bedürfnis der Kleinsten, nach Schutz und Geborgenheit, gestillt. Der natürliche Körperkontakt stärkt aber nicht nur die Eltern-Kind-Beziehung, er ist auch für die Geschwisterbeziehung wertvoll. Familienbettkindern wird durch viel Nähe Sicherheit vermittelt, das Urvertrauen wird gestärkt und sie neigen tendenziell dazu zu starken und unabhängigen Individuen heranzuwachsen.

Behütete Kinder, ausgeschlafene Eltern, Erholung für die ganze Familie

Aber nicht nur die Kinder profitieren vom Familienbett, denn die nächtlichen Unterbrechungen reduzieren sich durch das Co-Sleeping und werden deutlich kürzer. Stillen, Fläschchen zubereiten, die Tasse mit Wasser oder den Nuckel reichen, sind im Halbschlaf möglich, ohne die restliche Familie durch das Verlassen des Zimmers aufzuwecken. Mit dem Familienbett gleicht sich der Schlafrhythmus von Eltern und Kindern an. Es kommt zu weniger Ruhestörungen, weshalb auch Vater und Mutter einen erholsamen Schlaf genießen dürfen. Sind die Kinder tagsüber getrennt von den Eltern, dann rückt die gemeinsame Familienzeit beim Co-Sleeping noch stärker in den Fokus.

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“

Dieses Zitat von J.W. von Goethe spiegelt für uns sinnbildlich die Vorteile des Gemeinsamschlafens im Familienbett wider. Wurzeln schenken, damit Flügel wachsen können. Unsere Kinder sollen sich frei entfalten dürfen, spielen, kreativ sein, toben, lachen, glücklich sein, geborgen schlafen – Kind sein. Ist es nicht das, was wir uns für diese kleinen Menschen, die so Schutz bedürftig sind, wünschen? Wir wollen ihnen mit einer glücklichen Kindheit im Gepäck den Lebensweg ebnen, damit sie sich entfalten können, selbstbewusst für sich und andere einstehen, ihre Flügel ausbreiten, aber ihre Wurzeln niemals vergessen.

#TeamLiebe

Euer Liegewiese-Team

 

Quellen und weiterführende Texte:

Sueddeutsche.de - Liegewiesenhumor:

https://nl-link.sueddeutsche.de/archive.php?p=783191557_147985

Hebammenblog – hilfreiche Worte einer Expertin:

https://www.hebammenblog.de/familienbett

Focus – Über Vor(ur)teile des Co-Sleeping:

https://www.google.com/amp/s/amp.focus.de/familie/eltern/familie-heute/schlafen-im-elternbett-was-mit-kindern-passiert-die-nicht-alleine-schlafen-lernen_id_10927000.html